Kunst und Handwerk
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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 30. November 2013 23:13
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Ein kreativer Prozess, der auf einer mentalen Idee basiert und sich dann einem aktiven Umsetzungsprozess stellt, führt sehr häufig zu einem Konflikt mit dem Ego. Um die Brüskierung des Egos zu verstehen, ist es hilfreich, sich einmal anzusehen, wie Handwerk funktioniert: Jeder Handwerker benutzt zunächst einmal ein mentales Modell, das er anvisieren kann. Auf dem Weg zum Ergebnis gleicht er dann temporäre Zwischenergebnisse mit seiner Zielvorgabe ab und modelliert sie, bis das Zielmodell (annähernd) erreicht ist. Will ein Schreiner einen Tisch bauen, macht er sich zunächst eine Maßzeichnung dieses Tisches, dann bearbeitet er das Holz so lange, bis es dieser Maßzeichnung entspricht. Der Tisch ist also von einer virtuellen Idee in die Realität gehoben worden. Dieses Vorgehen hält allerdings keine allzu großen Überraschungen bereit, denn eigentlich steht das Ergebnis ja schon vorher fest. Das Ziel von Handwerk ist eine möglichst wiederholbare und exakte Umsetzung einer virtuellen Vorgabe, denn es hat sich bewährt, ein Haus oder einen Tisch zunächst zu planen, zu berechnen und dann erst umzusetzen.